Hallo an alle Menschen welche sich über die Zeit an meinem instagrèmme Account angesammelt haben.
Ich war 16 und konnte die aufkommenden Gefühle von Sinnlosigkeit und Eitelkeit beim Hinterfragen meiner Selbstdarstellung und dem akkumulieren von irrelevanten Leuten nicht mehr.. ertragen. Und so habe ich meinen ersten account vor ein paar jahren gelöscht. Nach einigen Monaten Pause erstellte ich schließlich einen neuen Account mit neuen Intentionen; nur Menschen die ich kenne, keine (häufige) Selbstdarstellung oder Profilierung, ein neuer und gesünderer nutzen. Jetzt verstehe ich, dass Instagram für mich gar keinen positiven Nutzen hat. Das ist meine persönliche (und nicht zu anderen übergestellte!!) Meinung über dieses Medium welches viele Stunden meines Lebens und Raum in meinem Kopf eingenommen hat.
Persönlich finde ich keinen Weg, es auf eine „gesunde“ oder „gemäßigte“ Weise zu nutzen; mir scheint, als wäre der vollständige Sinn dieser App, Ihre Wurzel, sich gegenüber seiner Umwelt auf fiktive, gekünstelte Art darzustellen, sich zu profilieren, manchmal verzweifelt und selten authentisch, Zugang zur Welt von digitaler (das bedeutet unrealer) Verflechtungen findend. Und das gewiss aus verschiedensten Gründen; sicherlich auch oft ohne Intentionen welche aus dem Bedürfnis nach Bestätigung oder Zugehörigkeit rühren. Deshalb stelle ich mir die Frage:
Welche Gründe gibt es, sich in dieser App zu involvieren?
Um mit Menschen in Kontakt zu bleiben? Was ist dieser Kontakt wert, wenn er über Instagram erhalten wird? Ich habe seit der Abwesenheit von Instagram in meinem Leben gelernt, Kontakte über aktive Bemühung zu pflegen und gemerkt, welche Kontakte durch den Verlust dieser passiven Teilnahme (durch Storys tippen und Feed scrollen) entfallen und ehrlich gesagt erzählt es einem sehr viel über die Beschaffenheit seiner Kontakte. Ich denke, es hilft einem, seinen Kreis zu reflektieren.
Macht es einem Spaß, zu posten und seinen Account zu gestalten? Warum lebt man seine Kreativität dann auf einer Plattform wie Instagram aus! Kreativität kann auf eine höhere, raffiniertere Ebene ausgelebt werden wie zb ein Fotoalbum oder Journal; es gibt so viele Wege, diesen gestalterischen Aspekt von Instagram außerhalb edler auszuleben, ich nehme Instagram eher als eine Einzäunung und Begrenzung der Kreativität wahr – die echte Welt gibt einem so viel mehr Möglichkeiten.
Instagram, um Freunde zu finden und Kontakte aufzubauen?
Die echte Welt gibt einem so viel mehr Möglichkeiten. Ich beobachte seit der extremen Zunahme des Anteils von digitalen und sozialen Medien im Leben Jugendlicher eine starke Abnahme an sozialer Kompetenz jener Nutzer. Solange wir die Möglichkeit haben, uns mithilfe einer digitalen und kontrollierten Erscheinung unserer Selbst zu verkörpern, ist der Drang und das Selbstbewusstsein in der wahren Welt nach Bekanntschaften zu suchen oft geringer. Anstatt auf die Suche zu gehen öffnet man Instagram.
Und wenn es nicht diese Gründe sind; warum dann?
Auf insta ein Bild zu teilen weil es cool oder einfach spannend ist und man mit seinen Freunden teilen möchte, was man macht und wo man ist hat keine immanent marode Wurzel – es ist nunmal ein soziales Netzwerk, auf welchem man sehr einfach mit all seinen Freunden seine Neuigkeiten teilen kann. Ich befürchte jedoch, dass das Ausmaß des Hochladens von Selfies, Urlaubsbildern, Outfitbildern, Ästhetik etc. und das weit verbreitete Bedürfnis dafür, diese Bilder zu machen, nur um sie zu posten (=sich / sein Leben seinen followern auf eine gewählte Art zu präsentieren) sowie die Zeit und Gedanken, die in die Organisation eines Beitrags fließen, die aus den Reaktionen herausgehende Aufregung und natürlich dopamin… eine faule Wurzel in sich tragen. Wie würdet ihr sie definieren? Natürlich ist sie nicht immer der Ursprung für den Grund, wieso eine Person postet aber wie ich denke bei weitem nicht selten.
Schlussendlich merken, glaube ich, dass die meisten, welche größeren Persönlichkeiten folgen, vor allem in der Welt der Frauen, wie ungesund es ist, sich täglich diese Posts reinzuziehen, denn im Endeffekt sind auch diese Menschen bloß Meister darin, ihr Leben und ihren Körper als beneidenswert und den Idealen entsprechend zu verkaufen – was offensichtlich wenig mit der Realität zutun hat.
Ich möchte keinesfalls den Eindruck erwecken, als würde ich mich mit meiner Meinung übergeordnet fühlen, vielleicht liege ich sogar falsch. Wenn ihr diesen Text gelesen habt; ich bitte euch, ehrlich mit euch selber zu sein, nicht mit mir, ob ihr mit dem geschriebenen räsoniert, dem zustimmt, oder die Gründe seht, wieso ihr nicht zustimmt.
Ich möchte teilen und mich vernetzen, nicht konsumieren und konsumiert werden, kein Teil eines Kreislaufs sein, welcher (indirekt) Bestätigung gibt und sich um Bestätigung bemüht. Leider ist Instagram für mich mittlerweile nicht mehr als das und trägt den Aspekt der gutherzigen menschlichen Verbindung nur noch vage mit sich. Deshalb habe ich diese Seite aufgemacht; Sie ist sozusagen eine Art alternativer Instagram Account auf dem ich meine Meinungen, Eindrücke, Bilder und Texte teile, für die Leute die sich dafür interessieren und mit mir darüber Austausch halten wollen.
Ich erhoffe mir mit meinem Beitrag zum Denken oder reflektieren angeregt haben zu können und dabei hoffentlich niemanden angegriffen; mich gut ausdrücken können. Vor allem bemühe ich mich darum, Instagram-Nutzern keine Oberflächlichkeit oder faulen Charaktere vorzuwerfen, sie zu pauschalisieren. Vielmehr erhoffe ich mir einen Dialog auszulösen und davon zu hören, wie meine Mitmenschen dieses Thema erfahren und dazu stehen. Ich bezweifle nicht, dass es auch Menschen gibt, für die Instagram auf keine Weise toxisch ist und vielleicht sogar eine Bereicherung.
Shoutout to my friend who said instagram doesn’t make her feel good So she deleted it. Does instagram make you feel not good in certain ways? If yes what makes it worth keeping it?
Die echte Welt gibt einem so viel mehr Möglichkeiten!💖🌎🌱🎼✈️🦄⭐️ leben = echt , Instagram ≠ leben
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grüsse aus zefat !!!!! yaeaaaa
Grüne Augen wie ein Teich, machen mennersherzen weich..🐸
Guter Text, liebe die Selbstbewusstheit in deinen Worten. In vielen Punkten stimme ich dir zu, wie in der Ansicht, dass #Insta als Quelle für Dopamin genutzt wird, als Plattform für Selbstdarstellung und Ort für Bestätigung. Aber ich denke, dass man die App auch (glass half full) aus einer anderen Perspektive betrachten kann. Für mich ist es vor allem eine Plattform, auf der ich die Kunst anderer betrachten kann, eine Art Open Gallery mit unzähligen Ausstellungen. Der Trick ist, nur den Menschen zu folgen, an dessen content man auch wirklich interessiert ist, nur die Beiträge zu liken, die einem auch wirklich gefallen, nur so kann es authentisch bleiben. Es stimmt, dass nur ein kleiner Teil die App so nutzt, aber das gute ist, dass man in seinem kleinen Kreis bleiben kann und selbst die App nicht so nutzen muss wie alle anderen. Man muss nicht Models folgen und Urlaubsbilder posten. Man kann bei Filmemachern hinter die Szenen blicken, Kunstwerke im Progress sehen und so viel mehr. Also ja, Instagram kann sehr toxisch sein. Aber es kann auch sehr inspirierend sein wenn man es authentisch.. und in Maßen!!.. nutzt.